Die Telekom enthält DSL-Einsteigern und -Umsteigern einen DSL-Anschluss vor


Seit Anfang Juli 2005 warte ich vergeblich auf einen DSL-Anschluss, den ich aufgrund meiner früheren Erfahrungen (s. Fall 1 auf der Startseite) natürlich zunächst nicht bei T-Online bestellte.
Hintereinander habe ich es bei Strato, 1&1 sowie GMX versucht.
Bei Strato bekam ich zwei Monate lang immer wieder die Auskunft, dass "uns die T-Com noch keinen Bereitstellungstermin für Ihren bestellten STRATO MAXXI-DSL Netzanschluss mitgeteilt hat."
Daraufhin verlor ich - wohl verständlicherweise - die Geduld und stornierte meine Bestellung.

Als nächstes bestellte ich am 7.9. bei 1&1 DSL 6000. An diesem Tag ergab der DSL-Verfügbarkeitstest kein eindeutigen Ergebnis für meine Telefonnummer (immerhin hohe Wahrscheinlichkeit).
Am 22.9. bekam ich von 1&1 ein Schreiben, "dass [laut Auskunft der Telekom*] nicht alle notwendigen technischen Rahmenbedingungen gegeben sind, um den von Ihnen gewünschten 1&1 DSL-Anschluss einzurichten."
*Anmerkung des Verfassers dieser Seite

Schließlich versuchte ich mein Glück bei GMX. Am 11.10. erhielt ich folgende Auskunft von GMX:
"Bei Ihrer DSL-Auftragserteilung hatte unsere Vorprüfung eine sehr große Wahrscheinlichkeit für die Verfügbarkeit eines GMX DSL-Anschlusses an der von Ihnen angegebenen Rufnummer ergeben. Bei der innovativen DSL-Technik sind die Anforderungen an die Anschlussleitung (z.B. maximale Kabellänge, bestimmte Dämpfungswerte) jedoch sehr hoch, sodass in jedem Fall noch eine individuelle technische Prüfung erfolgen muss.
Bei dieser Überprüfung hat sich nun [laut Auskunft der Telekom*] leider ergeben, dass nicht alle notwendigen Rahmenbedingungen gegeben sind, um den von Ihnen gewünschten GMX DSL-Anschluss einzurichten. Da zurzeit keine Änderungen am Leitungsnetz erfolgen, kann Ihr Auftrag derzeit nicht ausgeführt werden, und musste leider stoniert werden."

*Anmerkung des Verfassers dieser Seite

Am 2.11.05 nun wollte ich es genau wissen und führte über verschiedene Internet-Dienste einen DSL-Verfügbarkeitstest mit den Adressen/Telefonnummern der drei direkten Nachbarhäuser und meiner eigenen durch. Das Ergebnis war ebenso verblüffend wie eindeutig:
Bei allen drei Nachbarhäusern - d.h. in derselben Straße unterhalb, oberhalb und gegenüber gelegen - fiel der DSL-Verfügbarkeitstest bei vier verschiedenen Internetdiensten/Anbietern positiv aus, während meine Adresse (der einzige Telefon-Neu-Anschluss) entweder negativ oder - wie der unten abgebildete Screenshot der T-Com-Seite zeigt - nicht eindeutig ausfiel.

 
Der Test bei T-Kom ergab überall eine Verfügbarkeit von mindestens DSL 1000. Nur bei mir hieß es "Das Ergebnis der T-DSL Verfügbarkeitsprüfung ist vorbehaltlich einer notwendigen technischen Prüfung, die wir bei einer Beauftragung* selbstverständlich kostenlos für Sie durchführen.".
*Hervorhebung durch den Verfasser dieser Seite
Dies zeigt, dass die Telekom das Haus, in dem ich wohne, systematisch den Zweit-Anbietern vorenthält mit dem Hinweis, DSL sei nicht möglich, und gleichzeitig versucht, mich zu einem Vertrag bei T-Online zu drängen.
Als Beweismittel habe ich die einzelnen Ergebnisse selbstverständlich als Screenshots gespeichert.

Diese Verhinderungstaktik ist meiner Meinung nach ebenso wettbewerbswidrig wie verbraucherfeindlich und sollte deshalb von allen Betroffenen bei ihrer Verbraucherzentrale, dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, dem Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur (Links auf der Startseite) angezeigt werden.

Vorerst letztes Kapitel - T-Com enthält mir sogar ihren eigenen DSL-Anschluss vor:
Da es offenbar unmöglich war, über Zweit-Anbieter einen DSL-Anschluss zu bekommen, beantragte ich am 28.12.2005 bei T-Online DSL-2000.
Bis zum 10.3. wartete ich darauf, dass die mehrfach (erstmals am 18.1.) schriftlich angekündigte "technische Prüfung" durchgeführt wird. Offensichtlich stehe ich also auch auf einer schwarzen Liste (s. unten) von lästigen Kunden und Nicht-Kunden, die man ganz bewusst ärgern will.
Am 10.3. (genau 10 Wochen nach dem DSL-Auftrag) erhielt ich eine Mitteilung, dass die Überprüfung keine DSL-Verfügbarkeit ergeben hätte.
Ob dem wirklich so ist, weiss nur die T-kom, denn zur Beauftragung einer unabhängigen Überprüfung fehlen mir leider die finanziellen Mittel. Aber selbst wenn die Behauptung stimmt, dann spricht dies nur für den miserablen Ausbauzustand der DSL-Knotenpunkte, denn ich wohne in einer keineswegs dünn besiedelten Gegend (westlicher Hochrhein), wo der Abstand zwischen den einzelnen Orten nirgends mehr als 5 Kilometer beträgt, und mein Ortsteil zählt immerhin 3000 Einwohner.

Eine Ergänzung in diesem Zusammenhang:
Schmoren in der Warteschleife - Wie Callcenter lästige Anrufer aussortieren
Bei diesem Bericht aus der "Panorama"-Sendung vom 8.12.2005 fühlte ich mich permanent an die Telekom erinnert ... warum denn nur??

Und noch ein Hinweis für alle, die - im Gegensatz zu mir - in einer Gegend wohnen, wo DSL ab 768KBit/s verfügbar ist:
Die T-Kom vertröstet DSL-Anwärter (vor allem die von Konkurrenz-Anbietern) oft mit dem Hinweis, es sei kein "DSL-Port" verfügbar. Dies ist in der Regel gelogen. Laut Auskunft der Verbraucherzentrale hat jeder bei technischer Verfügbarkeit einen Anspruch auf Freischaltung eines Ports. Lassen Sie sich also nicht abwimmeln, sondern fordern Sie mit Nachdruck, im Wiederholungsfalle auch unter Androhung rechtlicher Schritte mit Hilfe eines Anwalts, die Freischaltung eines Ports!

Für Leute im Einzugsbereich eines (Fernseh-)Kabel-Anbieters gibt es auch die Alternative, Internet und Telefonie über eben dieses Kabel zu tätigen. Als Beispiel sei hier das aktuelle Angebot der baden-württembergischen Kabel-BW genannt, wo man für monatlich 45€ ausser den Fernsehprogrammen echtes Highspeed-Internet mit Flatrate und deutschlandweit unbegrenzte Festnetz-Telefonie bekommt. Den Telekom-Anschluss (mind. 16€ Grundgebühr) kann man dabei sparen.


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